Nachdem die erste Idee geboren war, wurde mit SC Dr. Leopold Zahrer vom Lebensministerium Sektion VI - Stoffstromwirtschaft,
Umwelttechnik und Abfallmanagement - das erste Gespräche geführt um abzuklären, ob Interesse an so einem Ausbildungslehrgang besteht.
Nach Abgabe aller Unterlagen und nach Berücksichtigung aller Vorstellungen des Lebensministeriums, wurde die Zusage für einen
Pilotlehrgang erteilt.
Ein zusätzliches Ergebnis sollte ein Handbuch sein, welches für den Auftraggeber ein wichtiges Ergebnis darstellen sollte.
Nach über einem Jahr Vorbereitung, konnte am 2. April 2008 der erste Lehrgang gestartet werden. In der Planungsphase wurde
vor allem die von mir seit 18 Jahren entwickelte und in der Praxis umgesetzte Umweltbildungsarbeit für Kinder und PädagogInnen,
als Grundlage herangezogen.
Ein wichtiges Augenmerk war auch die Tatsache, dass für diesen Durchgang die Zielgruppe ausschließlich AbfallberaterInnen
aus ganz Österreich waren. Von Beginn an wurde der Schwerpunkt auf Pädagogik und Didaktik gelegt, um das Fachwissen der
Abfallberater mit diesen Elementen zu verbinden.
Vorgesehen waren 3 Module um all diese Vorhaben umzusetzen. Dass dies nicht durchführbar sein würde, wurde schon bald klar.
Zusätzlich wurde das Modul Wirtschaft von zwei, auf einen Tag gekürzt. Dies ergab sich aus den Wünschen der Kursteilnehmer,
die einen weitaus größeren Bedarf in ihrer pädagogischen Ausbildung sahen.
Für mich persönlich war der Lehrgang ein großer Erfolg, wenn gleich auch nicht alles in der geplanten Form umgesetzt
werden konnte. Das haben Pilotprojekte grundsätzlich so an sich und es war in diesem Ausbildungslehrgang auch durchaus
positiv zu sehen. Mir selber war nicht klar, wie intensiv der Bereich Pädagogik und Didaktik zur Ausarbeitung kam. Es
lag sicher auch an der hervorragenden Arbeit von Anita Huber, die die Teilnehmer nicht nur extrem forderte, sie konnte
auch die Wichtigkeit dieser Ausbildungsschiene deutlich hervorheben.
Die Herstellung der Unterrichtsmaterialien gelang aus diesem Grund nur bedingt. Diese werden auf Wunsch der Teilnehmer
bei weiteren Treffen fertig gestellt und neu erarbeitet.
Klar wurde auch, dass das Modul Wirtschaft in dieser Form, für die Zielgruppe der AbfallberaterInnen, nicht vorrangig war.
Hier wird bei anderen Zielgruppen die Wichtigkeit wieder zum Tragen kommen und die Pädagogik eventuell etwas in den
Hintergrund stellen (z. B. LehrerInnen, KindergartenpädagogInnen…)
Dass wir mit drei geplanten Modulen nicht auskommen würden, wussten wir bereits nach dem ersten Modul. Da die Teilnehmer
sich derart intensiv mit diesem Ausbildungslehrgang auseinandersetzten, kam der Wunsch für die Aufstockung auch von dieser Seite.
Die praktische Prüfung zeigte mir, dass wir mit unserer Umsetzung richtig lagen und liegen. Es wurden hervorragende
Projekte ausgearbeitet und von den TeilnehmerInnen, den pädagogischen Grundsätzen entsprechend, umgesetzt. Alle konnten ihr
Fachwissen mit der Pädagogik hervorragend verbinden und ich wünsche allen, die sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit die Mühe
des Lehrgangs angetan haben, dass sie bei ihrer weiteren Themenausarbeitung, ebenso erfolgreich vorgehen.
Eine von mehreren Erfahrungen, die wir in diesem Pilotlehrgang gemacht haben, ist, dass wir von vornherein klarere
Ziele abstecken müssen. Bei der nachträglichen Evaluierung dieser Erfahrungswerte, darf dabei nicht der Eindruck entstehen,
dass diese Ausbildung nur dem Zweck dient, fertige Materialien und Unterlagen zu erhalten und damit auch die perfekte
Anleitung zur Umsetzung. Dies ist im Pilotlehrgang zwar nicht geschehen, aber Ansätze und Erwartungshaltungen dafür waren
zu erkennen.
Ein Ziel muss sein, dass jeder Teilnehmer seinen eigenen Zugang zur Thematik, das Handwerkszeug für Ideen zur
Umsetzung mit den Kindern und die Herstellung der nötigen Materialien, bekommt.
Es muss viel klarer zum Ausdruck kommen, dass hier jeder die Möglichkeit hat, seinen eigenen Weg zu finden. So wird
es in Zukunft für jedes Thema, welches danach in Angriff genommen wird, ein leichtes sein, dieses in die richtige
pädagogische Form zu bringen.
Ein wichtiger Aspekt, der bei den nächsten Lehrgängen klarer definiert werden muss ist, dass die Erstellung eines
pädagogischen Konzepts unter Berücksichtigung der erlernten Inhalte, für die Erreichung des Zertifikats unumgänglich ist.
Weiters muss von unserer Seite wesentlich klarer definiert sein, dass bei Ablegung der praktischen Prüfung die
Beurteilung nicht als Kritik, sondern als wertvoller und arbeitserleichternder Schritt zu betrachten ist.
Das heißt zusammenfassend: die Anforderungs- und Zielformulierungen sind bereits bei der Ausschreibung klarer zu
definieren.
Der Vorteil dieses Ausbildungslehrganges ist, dass viele Themen zur Verfügung stehen und so die Vielfalt für alle
gegeben ist. Durch die gemeinsame Erarbeitung wird gewährleistet, dass der Austausch untereinander, ein großer Vorteil
für die gesamte Gruppe ist.
Ein großer Wunsch der letzten Teilnehmer war, die Module in längeren Abständen abzuhalten. Dies ist, so wie sich
der Lehrgang entwickelt hat, ein ganz entscheidender Faktor. Die Teilnehmer, alle berufstätig, hatten in diesen kurzen
Abständen zu viel Druck allen Anforderungen gerecht zu werden - wenngleich sie es ganz wunderbar geschafft haben!!
Ein weiterer Schritt muss das Hospitieren während des Lehrgangs sein, um schrittweise in die Erfahrungen der Pädagogik
hineinwachsen zu können.
Eine ebenso wichtige Erfahrung war, den Auftraggeber in diesen ersten Lehrgang aktiv einzubinden. Ich bedanke mich
dafür besonders bei Rafaela Ziegler und Elisabeth Schneider vom Lebensministerium, die sich einen Tag Zeit genommen haben,
um "einfach dabei" zu sein. Dieses "einfach dabei" sein, war für mich von Beginn an ein wichtiges Vorhaben, denn so kann
in Zukunft aktiv von Seiten des Lebensministeriums auch an der Weiterentwicklung mitgestaltet werden.
Dies galt auch für die ARA, in Person von Elfriede Schillinger, die ständig bemüht ist, für die Fortbildung der
Österreichischen AbfallberaterInnen, zu sorgen. Auch an Frau Schillinger ein Danke für ihr Kommen, ihre aktive Teilnahme
und das große Interesse an meiner Arbeit.
Das waren die Teilnehmer des ersten Lehrgangs, bei denen wir uns auf diesem Wege recht herzlich bedanken…
… für ihr Interesse, ihre unglaubliche Geduld und auch die tolle Mitarbeit, aus diesem Lehrgang das zu machen was
er geworden ist…
Edith Stöcklmayr - Abfall- und Umweltberaterin - Abfallwirtschaftsverband Leoben
Mirjam Kemmer - Abfall- und Umweltberaterin - Abfallwirtschaftsverband Graz Umgebung
Dietmar Kraus - Abfall- und Umweltberater - Abfallwirtschaftsverband Liezen
Bettina Leiner - Abfall- und Umweltberaterin - Abfallwirtschaftsverband Spittal/ Drau
Mag. Astrid Bayer-Schragl - Abfall- und Umweltberaterin - Abfallwirtschaftsverband Tirol Mitte - ATM
Manfred Katzlberger - Abfall- und Umweltberater - Stadtgemeinde Imst
Dr. Gabriele Leitner - Biologin - Graz
Themen die von den Teilnehmern ausgearbeitet wurden
Der lange Weg einer Jean - Mirjam Kemmer und Edith Stöcklmayr
Energie für Kinder - Dietmar Kraus
Papier - Irma der Papiersack erzählt - Bettina Leiner und Gabriele Leitner
Das Österreichische Umweltzeichen - Mag. Astrid Bayer-Schragl und
Manfred Katzlberger
Am 15. Mai 2008 konnte Umpädicus beim Innovationspreis PHÖNIX in Wien, den Sonderpreis der ARA mit nach Hause nehmen!!
Näheres unter:
www.oewav.at
Alle UMPÄDICUSSE freuten sich ganz besonders und präsentierten bei der Verleihung gemeinsam mit Müllhexe Rosalie ihr Ausbildungsprogramm.
Wer jetzt auf Umpädicus neugierig geworden ist, mehr über unsere Arbeit wissen möchte, wende sich bitte an:
Liese Esslinger
Rosalie Factory
Sandgasse 45/2/9
8010 Graz
0676/ 6279607
Der neue Lehrgang ist bereits in Planung, rechtzeitig anmelden ist wichtig, denn es werden max. 10 Teilnehmer
pro Lehrgang aufgenommen! Qualität ist damit garantiert!!
Auf neue Teilnehmer freuen sich
Liese Esslinger, Anita Huber und ihre Partner